Emaille ist eine wunderbare Möglichkeit, Silberschmuck zu verzieren und ihm Farbe zu verleihen. Dabei gibt es verschiedene Techniken, die sich in Komplexität und Wirkung unterscheiden. Ganz gleich, ob Sie sich für eine subtile, farbenfrohe Oberfläche oder eine detaillierte Cloisonné-Arbeit entscheiden, das Ergebnis ist immer einzigartig und farbenfroh. Der Prozess erfordert Geduld und Geschick, aber das Endergebnis kann wunderschön und zeitlos sein!
Eine Glasur aus gemahlenem Glas (Emaillepulver) wird auf eine Metalloberfläche aufgetragen und dann erhitzt, damit sie schmilzt und am Metall haftet.
Wie funktioniert die Emaillierung von Silberschmuck?
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Vorbereitung des Metalls: Silber wird oft poliert und gereinigt, um eine glatte Oberfläche für die Emaille zu schaffen.
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Auftragen von Emaille: Emaille gibt es in verschiedenen Formen, z.B. als Pulver, Flüssigkeit oder Paste. Es wird mit einem feinen Pinsel, einer Pipette oder sogar einem Messer auf das Silber aufgetragen. Es kann in dünnen Schichten aufgetragen werden, wobei jede Schicht gebrannt werden muss, um die Verbindung zwischen dem Email und dem Metall zu stärken.
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Brennen: Das Schmuckstück wird dann bei einer hohen Temperatur (ca. 750°C bis 850°C) gebrannt, wodurch die Emaille schmilzt und auf dem Metall haftet. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Farben leuchtend und dauerhaft bleiben.
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Finish: Nach dem Brennen kann der Schmuck poliert werden, um eine glänzende Oberfläche zu erhalten. Manchmal wird auch eine zusätzliche Schicht Emaille aufgetragen, um die Farbe zu vertiefen oder den Glanz zu verbessern.
Arten von Emaille
Es gibt verschiedene Arten von Emaillen, je nachdem, wie sie aufgetragen und gebrannt werden:
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Heiße Emaille:
Dies ist die traditionelle Form der Emaille, bei der das Emaillepulver durch Erhitzen geschmolzen wird. Heiße Emaille kann auf verschiedene Arten aufgetragen werden, z.B. durch Auftragen des Pulvers auf das Metall oder durch Gießen in flüssiger Form (Pulver mit Wasser vermischt) auf den Schmuck. Es wird dann in einem Ofen gebrannt, um es zu schmelzen. -
Cloisonné:
Cloisonné ist eine Technik, bei der dünne Metalldrähte verwendet werden, um kleine Fächer (Cloisons) auf dem Schmuckstück zu erzeugen. In diese Fächer wird dann die Emaille eingefügt und gebrannt. Diese Technik ist für ihre detaillierten und farbenfrohen Designs bekannt, die oft ein komplexes Muster aufweisen.

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Champlevé:
Champlevé ist eine Technik, bei der Metall ausgehöhlt wird, um kleine Kammern zu schaffen. Diese Kammern werden dann mit Emaille gefüllt und gebrannt. Das Ergebnis ist ein tieferes Relief, bei dem die Emaille die eingeschnittenen Teile des Metalls ausfüllt. -
Plique-à-jour:
Plique-à-jour ist eine delikate Technik, bei der keine Unterlage aus Emaille verwendet wird, so dass das Licht durch die Emaille hindurchscheinen kann. Es sieht ein bisschen aus wie eine Glasmalerei aus Emaille. Diese Technik erfordert viel Geschick, da die Emaille ohne Unterlage gebrannt werden muss, was eine Herausforderung darstellt. -
Basse-taille:
Bei dieser Technik wird eine flache Gravur oder ein Muster in das Metall eingraviert und dann Emaille auf die gravierten Bereiche aufgetragen. Dadurch entsteht ein schöner Effekt, bei dem die Textur des Metalls durch die Emaille hindurch sichtbar bleibt. Verwenden Sie hierfür nur transparente Emaillefarben.
Metallton – Silberton und Emaille.
Vor allem die Basse-taille-Technik ist sehr gut für Silberton geeignet. Eine Gravur ist jetzt nicht mehr notwendig. Mit Hilfe von Texturpapier / Texturtapeten und Texturmatten können Sie Texturen auf den Ton auftragen. Verwenden Sie für diese Technik nur transparente Emails

Back-Emaille
Das Brennen kann in einem Keramikbrennofen oder mit einem Handbrenner ( Fackel) erfolgen. Beide Techniken haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, je nach Art der Objekte und dem gewünschten Ergebnis.
1. Backofen (Backofen-Emaillierung)
Beim Emaillieren im Ofen wird die Emaille in einem Ofen gebrannt. Dies ist ein kontrollierter Prozess, bei dem die Temperatur und die Brenndauer für das richtige Ergebnis entscheidend sind.
Legen Sie das Objekt in einen vorgeheizten Ofen, in dem die Temperatur normalerweise zwischen 700°C und 900°C liegt.
Die Hitze des Ofens bringt die Emaille zum Schmelzen und lässt sie an der Metalloberfläche haften. Wenn die Emaille abkühlt, bildet sie eine harte, glänzende und dauerhafte Oberfläche.
2. Brenner / Gasbrenner (manuelles Emaillieren)
Beim Emaillieren mit einem Gasbrenner (auch bekannt als Fackelemaillieren) verwenden Sie eine direkte Flamme, um die Emaille zu schmelzen und die Oberfläche zu bearbeiten.
- Operation:
- Sie tragen die Emaille auf das Objekt auf, genau wie bei der Ofenmethode.
- Anstatt das Objekt in einen Ofen zu stellen, wird es direkt mit einem Gasbrenner (z.B. einem Butan- oder Propanbrenner) erhitzt.
- Die Flamme wird langsam über oder unter das Objekt bewegt, wodurch die Emaille schmilzt und auf dem Metall haftet.
- Sobald die Emaille geschmolzen ist und eine glänzende Oberfläche hat, lassen Sie das Objekt abkühlen.
- Vorteile:
- Hervorragend geeignet für kleine Objekte oder detaillierte Arbeiten, da die Technik von Hand ausgeführt wird und Sie präziser arbeiten können.
- Schneller als im Backofen, besonders bei kleinen Mengen oder Reparaturen.
- Nachteilig:
- Es kann schwieriger sein, ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen als mit einem Ofen, da Sie die Flamme nicht immer perfekt gleichmäßig über die Oberfläche verteilen können.
- Weniger geeignet für große Objekte oder wenn Sie viel Emaille auftragen müssen.